Nahwärmenetz in Eibenstock
Nahwärmenetz in der oberen Innenstadt Eibenstock:
In der Stadt Eibenstock existiert seit 2007 ein Nahwärmenetz, welches 7 Gebäude mit Wärme versorgt. Dieses wird bisher mit Holzhackschnitzel- und Erdgaskessel in der „Glück Auf“-Oberschule Eibenstock betrieben. Im nun vorliegenden Projekt handelt es sich um eine Erweiterung des Bestandsnetzes auf Teile der oberen Innenstadt. Auch das neu geplante Netz soll durch erneuerbare Wärmeträger betrieben werden. Dort wird in der weiteren Planung zwischen Holzhackschnitzel oder industrieller Abwärme der entstehenden Pyrolysefabrik der Firma E4F entschieden.
Nach einer Bürgerinformationsveranstaltung am 23.11.2024 wurden alle potenziellen Anschlussnehmer im Betrachtungsgebiet mit Vorwärmeverträgen angeschrieben, um einen Anschluss verbindlich einzugehen. Ohne eine solche verbindliche Anschlussvereinbarung kann keine weitere solide Netzplanung erfolgen. Aufgrund der doch unter den Erwartungen gebliebenen Vertragsrückläufe musste der ursprünglich vorgestellte Netzplan verworfen und angepasst werden. Folglich planen wir ein komprimierteres Netz, welches die gleiche Wirtschaftlichkeit und vor allem einen annähernd gleichen Wärmepreis gewährleistet.
Folgende Straßen bzw. Teilabschnitte zählen nun zum Erfassungsgebiet: Gabelsberger Straße, Haberleithe, Muldenhammer Straße, Kirchplatz, Pestalozzistraße, Postplatz, Rathausplatz, Schönheider Straße, Schulgäßchen, Schulstraße, Stephan-Dietrich-Straße, Südstraße, Vodelstraße
Mit diesem aktualisierten Netzplan werden nun die nächsten Planungsschritte folgen:
- Aktualisierung der Machbarkeitsstudie und des Planungsberichts
- auf dieser Grundlage Einreichung des Verwendungsnachweises für die bisherige Förderung (BEW Modul 1)
- Abschluss Vorwärmeverträge mit allen interessierten Anschlussnehmern im neuen Betrachtungsgebiet
- Gründung der Betreibergesellschaft mit Beteiligungen der Stadt Eibenstock und Energiegenossenschaft Chemnitz - Zwickau eG
- Beantragung Förderung BEW Modul 2
- Umsetzungsplanung und Ausschreibung des Baus
- 2026 Baubeginn
Grobdaten des neu geplanten Netzes:
- Interessierte Abnehmer: derzeit ca. 35
-Wärmebedarf: ca. 4,2 GWh/a (geplante Reserve für weitere Anschlussnehmer ca. 1 GWh/a)
-Wärmeträger: industrielle Abwärme oder Holzhackschnitzel
-Redundanz: Erdgas
-Leitungslänge: ca. 4,0 km
-Investition: ca. 3,3 Mio EUR ohne Förderung, ca. 2,0 Mio EUR mit 40 % BEW-Förderung
-angestrebter Wärmepreis: 11,4 Ct/kWh netto + 46-50 EUR/KW x a
Nahwärmenetz in Sosa
Nach der Bürgerinformationsveranstaltung im Gemeindehaus am 21.10.2024 folgte im November 2024 eine Umfrage an alle Objekteigentümer im Ortsteil Sosa zu einem ernsthaften Interesse an einem Nahwärmenetzanschluss. Die anschließende Auswertung der Erfassungsbögen Anfang 2025 ergab 35 interessierte Objekteigentümer im Gebiet Auersbergstraße, Frölichweg, Hauptstraße, Hillering, Pfarrplatz, Stölzelgasse, Teichweg, Wiesenstraße.
Der Wärmebedarf der 35 in Frage kommenden Gebäude beträgt in Summe knapp 1,4 GWh/a. Für künftige Neuanschlüsse soll ein Puffer von 400 MWh/a bzw. ~ 200 kW vorgehalten werden. In Summe ergibt sich damit eine Heizlast von rund 1100 kW, bei der jedoch aufgrund der Anzahl an Gebäuden ein Gleichzeitigkeitsfaktor von rund 0,7 angenommen werden kann. Damit ergibt sich eine bereitzustellende Erzeugerleistung von 770 kW.
Das geplante Wärmenetzt besitzt eine Länge von ca. 1.800 m und soll am Anfang mit einer Temperatur von 75 °C im Vorlauf und 55 °C im Rücklauf betrieben werden. Hierbei betragen die Netzverluste ca. 210 MWh (15%). Für die Wärmeversorgung des Netzes sind verschiedene Optionen denkbar, welche nun in einer Machbarkeitsstudie untersucht werden soll. Denkbar wäre ein Biomasseheizkraftwerk auf dem Grundstück der Grundschule oder die Nutzung der Talsperre zur Wärmenutzung.
Für die Machbarkeitstudie läuft derzeit ein Förderantrag nach BEW. Wird dieser bewilligt, wird die Erstellung der Machbarkeitsstudie ausgeschrieben und die Firma mit dem Zuschlag könnte dann bestenfalls im 3. Quartal 2025 mit dieser beginnen und sollte bis zum 2. Quartal 2026 abgeschlossen sein. Dann würden auch die Investitionskosten und der Wärmepreis feststehen, welcher wie in Eibenstock konkurrenzfähig zu fossilen Energieträgern sein soll.
Nach einer Bewilligung der Förderung in Modul 2 soll die Ausführungsplanung im 3. und 4. Quartal 2026 erfolgen, so dass nach einer erfolgreichen Vergabe der Baubeginn im 2. Quartal 2027 wäre.