Rede zur Eröffnung des Europäischen Filmfestivals der Generationen am 16. Oktober 2020

Rede zur Eröffnung des Europäischen Filmfestivals der Generationen am 16. Oktober 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

ganz herzlich möchte ich Sie heute im Namen des Organisationsteams zur Eröffnung des Europäischen Filmfestivals der Generationen in Eibenstock hier im Kulturzentrum „Glück auf!“ sehr herzlich begrüßen. Ich freue mich sehr, dass Sie trotz Corona-Pandemie den Weg hierher gefunden haben und mit uns gemeinsam diese kleine Veranstaltungsreihe für unseren Ort miterleben wollen. 

Europäisches Filmfestival – das klingt nach Cannes, Venedig oder Berlinale. Man könnte es fast meinen, aber ein europäisches Filmfestival in Eibenstock hat sicherlich nicht diese internationale Dimension, wie der Name es vielleicht versprechen mag. Trotzdem ist es etwas Besonderes für unseren kleinen Ort und ich freue mich sehr, dass wir nach der ersten Vorstellung dieser Idee sofort im Gewerbe- und Tourismusverein Eibenstock, bei dem Team des Q-Stalls, beim Team des Kunsthauses und auch hier beim Team des Kulturzentrums offene Ohren gefunden haben. Angestoßen wurde das Ganze durch Frau Albrecht-Antracy, die ja vielen bekannt ist durch den Demografie-Fokus für Vereine in unserem Ort, den wir vor 2 Jahren hier mit einigen Aktionen durchgeführt haben. Wir haben den Ball aufgenommen und ihn versucht, trotz Corona-Krise, zu spielen und vorzubereiten. 

Europäisches Filmfestival der Generationen, so lautet der vollständige Name des Festivalkonzeptes. Es handelt sich hierbei um eine bundesweite Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die dem Publikum in allen Regionen Deutschlands aktuelle Filme zu den Themen Alter, demografischer Wandel und natürlich auch Zukunftsfragen, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und Klimawandel, präsentieren sollen. Die Idee zu diesem Festival geht auf das Jahr 2009 zurück. Bereits im Jahr 2010 wurde dann dieses Festival in Frankfurt am Main und in Heidelberg gegründet. Schon 2013 erhielt dieses Konzept den Deutschen Alterspreis der Robert-Bosch-Stiftung. Im vergangenen Jahr fand das Filmfestival bereits in über 100 Städten und Gemeinden statt und hatte etwa 14.000 Zuschauer. Bemerkenswert hierbei ist, dass 70 % der Zuschauer Personen ab 60 Jahre waren. 

Das Filmfestival erfreut sich also wachsender Beliebtheit und das vor allem deshalb, weil es nicht nur eine Filmunterhaltung schlechthin ist, sondern ein Ereignis mit konstruktivem sozialen Austausch und Gesprächen um die Themen der Filme geschätzt wird. In diesem Jahr findet das Europäische Filmfestival der Generationen zum 11. Male statt. Das Besondere am Festivalkonzept lässt sich in 4 Schwerpunkten zusammenfassen. Europäisch – dezentral – barrierefrei – Dialog. 

Europäisch ist es deshalb, weil überwiegend Filme aus dem europäischen Kulturraum gezeigt werden. Dabei hatten wir als Organisationsteam die Auswahl aus 30 Filmen zu treffen. 

Dezentral ist das Festival, weil es eine sozial-kulturelle Veranstaltungsreihe ist, die den bürgerschaftlichen Austausch auch in kinofreien Gemeinden und Quartieren fördern möchte. Es ist also eine nicht kommerzielle Veranstaltung in lokalen Begegnungsstätten innerhalb der Gemeinden. 

Barrierefrei ist diese Reihe deshalb, weil sie an Orten stattfinden, wo möglichst alle Personengruppen problemlos den Zugang finden können. Wesentlich ist auch dabei, dass durch die Preisgestaltung keine Barrieren errichtet werden. Die Veranstaltungen sind für alle Zuschauer kostenfrei. 

Und zuletzt steht die Veranstaltungsreihe für den Dialog. Er soll ein fester Bestandteil einer jeden Abendveranstaltung sein, in dem ein moderiertes Publikumsgespräch im Anschluss an die Filmvorführung stattfinden soll. Dazu haben wir als Veranstalter Fachleute aus der Praxis eingeladen, die im Dialog mit dem Publikum das Filmthema besprechen und vertiefen sollen.

Die Hauptveranstalter dieser Veranstaltungsreihe sind das Kompetenzzentrum Alber am Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main. Die positive Entwicklung dieser Reihe in den letzten Jahren ist für die beiden Hauptveranstalter Ansporn und Herausforderung zugleich. Trotz einer geringen finanziellen Ausstattung ist es immer wieder möglich, dass auch kleinere Orte sich auf den Weg machen, sich an dieser Festivalidee zu beteiligen. So konnten wir, um das Ganze zu finanzieren, dankenswerter Weise eine großzügige Förderung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen bekommen. 

Hierfür möchte ich mich im Namen aller Vertreter der Veranstaltungshäuser sehr herzlich beim Kuratorium für die Auswahl unseres Ortes bezüglich dieses Projektes bedanken. Ohne diese Unterstützung hätten wird das Festival sicherlich nicht durchführen können. Auch möchte ich mich bei Maximilian Uhlig, dem Vorsitzenden des Vereins „Soziales Netzwerk Jugend und Vereine am Auersberg“, bedanken, der als Träger des Projektes den entsprechenden Förderantrag an die Kulturstiftung gestellt hat. Er wird ja auch dann im Nachgang die ganze Abrechnung des Projektes durchführen.

Ebenso bedanke ich mich bei allen 3 Veranstaltungsorten bei Frau Seidel, bei Frau Schreier und bei Herrn Uhlig für die Vorbereitung der einzelnen Abendveranstaltungen, die diese jeweils in eigener Regie übernommen haben. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Sie leisten gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des kulturellen Lebens in unserer Gemeinde.

Insgesamt sind 6 Filmabende geplant. Jeweils 2 im Kulturzentrum „Glück auf!“, im Q-Stall und im Kunsthaus in Eibenstock. Ich kann Ihnen versprechen, es wird interessante und auch nachdenkenswerte Filme zu den verschiedensten Themen geben. Vom allgemeinen Thema des Alterns, über die Problematik des Krankseins im Alter bis hin zum Thema Sport ist alles dabei. Es wird manches heiter sein, manches aber auch traurig und vieles nachdenkenswert. Lassen Sie sich überraschen und freuen Sie sich auf interessante Gesprächsgäste, die sich bereit erklärt haben, jeweils nach den Filmen auch für die Diskussion zur Verfügung zu stehen.

Die Veranstaltungen finden vom 16., über den 19., 21., 25., 28. Oktober und die Abschlussveranstaltung am 1. November dieses Jahres statt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie noch vielen Bürgern unserer Stadt von dieser Veranstaltung erzählen. Ich freue mich auf interessante und spannende Abende.

Den Veranstaltern wünsche ich, dass sie die allgemeinen Regeln im Zuge der Corona-Pandemie gut umsetzen können und dass wir alle ansteckungsfrei diese schönen Abende hier in Eibenstock miterleben dürfen. Ihnen, liebes Publikum, wünsche ich für den heutigen Abend viel Freude, auch wenn es gleich am 1. Abend mit dem Thema „Krebs“ um eine sehr ernste Problematik geht. Dem Filmemacher ist es gelungen, der einen tragischen Seite dieser Thematik auch eine humorvolle abzugewinnen. Lassen Sie sich überraschen!

Uwe Staab
Bürgermeister