Rede zur Jahreshauptversammlung der FFW am 18.01.2020

Rede zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Gesamtfeuerwehr Eibenstock am 18. Januar 2020

Liebe Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eibenstock bzw. der Ortsfeuerwehren,

Sehr geehrte Ortsvorsteher,
Sehr geehrter stellvertretender Kreisbrandmeister Herr Beer
Sehr geehrte Damen und Herren Gäste,

zu unserer Jahreshauptversammlung zu Beginn des neuen Jahres möchte ich Sie auf das Herzlichste hier in Eibenstock begrüßen. Ich möchte Ihnen die herzlichen Grüße des Stadtrates und der Ortschaftsräte überbringen und Ihnen ein gesegnetes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2020 wünschen. Auch wenn das neue Jahr bereits sehr intensiv begonnen hat, wünschen wir uns alle, dass die Einsätze doch möglichst auf niedrigem Niveau bleiben sollen und dass weder Personen- noch Sachschäden entstehen. Ich freue mich, dass die Teilnahme wieder so zahlreich ist und das diese Veranstaltung sich so etabliert hat. Sie soll auch ein Zeichen der Wertschätzung der Stadt gegenüber ihrer Feuerwehr sein.

Wir möchten Ihnen und Ihren Familien auf das aller Herzlichste dafür danken, dass Sie in dem ereignisreichen Jahr 2019 immer einsatzbereit waren und mit Ihrem persönlichen Engagement die Entwicklung der Feuerwehren in den einzelnen Ortsteilen mitgestaltet haben. Wir danken Ihnen für die geleistete Arbeit und für Ihre stetige Bereitschaft, in den Diensten sich der Ausbildung zu stellen und zu den verschiedensten Tages- und Nachtzeigen einsatzbereit zu sein. Dies ist nicht selbstverständlich und verdient den Respekt und die Anerkennung unserer Bürgerschaft. Auch ist das immer weiter voranschreitende Zusammenwachsen der Ortsfeuerwehren untereinander sehr zu begrüßen und zu würdigen. Da ist in den letzten Jahren viel passiert.

Ein ereignisreiches Jahr 2019 liegt hinter uns. Der Wehrleiter hat ja bereits in seinem Bericht über die gefahrenen Einsätze berichtet. Auch aus kommunalpolitischer Sicht konnte wieder ein Stück Verbesserung für die Ausrüstung und die Einsatztechnik gebracht werden. Auch die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes ist ja Ausdruck des gestiegenen Niveaus unserer Gesamtfeuerwehr.

Besonders hervorheben möchte ich dabei die Anschaffung der beiden Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Ortsfeuerwehren Eibenstock und Sosa zu Jahresbeginn. Wir hatten eine zusätzliche Förderung durch die Initiative unseres Ministerpräsidenten für die Gesamtfeuerwehren bekommen. Die Förderbedingungen waren sehr großzügig, sodass wir in der Verwendung keinerlei Einschränkungen hatten. Wir haben als Stadtrat und Verwaltung die Entscheidung, wie dieses Geld verwendet werden soll, der Wehrleitung und den Ortswehrleitungen überlassen. Im Ergebnis hat man sich dafür ausgesprochen, zwei weitere MTW anzuschaffen und somit auch die Verbesserung der Nachführung der Einsatzkräfte in den einzelnen Ortswehren zu gewährleisten. Diesem Anliegen sind wir gerecht geworden. Im Laufe des Jahres wurden dann die Ausschreibungen durchgeführt und die Fahrzeuge angeschafft. Nun verfügen die größeren Ortsfeuerwehren Carlsfeld, Eibenstock und Sosa jeweils über ein eigenes Mannschaftsfahrzeug. Dies ist mit Sicherheit ein deutlicher Fortschritt. Die Fahrzeuge kosteten insgesamt 45.940 EURO. Da sind die rund 8.000 EURO für die Signal- und Funktechnikumrüstung noch nicht inbegriffen, die ja mittlerweile auch funktionieren. Die Förderung auf diese Fahrzeuge betrug 23.533 EURO. Aus meiner Sicht sollte darüber nachgedacht werden, wie wir diese Fahrzeuge weiter ausrüsten können, damit sie in den Einsätzen noch funktionaler zur Verfügung stehen.

Auch in Sachen persönlicher Ausrüstung haben wir zum Jahresende noch einmal außerhalb des Haushaltes, oder wie wir so schön zu sagen pflegen, als überplanmäßige Ausgabe neue Helme für alle Kameraden der Einsatzabteilungen angeschafft. Diese hochwertigen Helme sollen die Sicherheit für die Kameraden erhöhen und natürlich auch bei den Einsätzen bessere Dienste leisten. Immerhin kostete jeder Helm 350 EURO, was bei 69 Kameraden der Einsatzabteilungen einen Gesamtbetrag von 24.150 EURO ausmacht. Das ist nicht wenig, deshalb wird es sicherlich so schnell auch nicht wieder Neuanschaffungen von Helmen geben. Aber uns war wichtig, dass alle Kameraden gleich bedient werden und somit auch die gleichen Bedingungen für die Einsätze haben.

Darüber hinaus haben wir einige kleine Werterhaltungen an den Feuerwehrgerätehäusern durchgeführt und natürlich auch bei den Sammelbeschaffungen über das FTZ mitgewirkt. Aus diesem Grunde möchte ich auch noch einmal hervorheben, dass allein die intensiven Investitionen seitens der Stadt in die persönliche Ausrüstung der Kameraden doch jedes Jahr von Neuem ein wichtiges Anliegen ist. Das Niveau der letzten Jahre war gleichbleibend hoch und wir hoffen sehr, dass es nun auch so weitergehen kann.

Das große Problem der Tageseinsatzbereitschaft unserer Ortswehren ist nach wie vor vorhanden. Dennoch sehe ich eine positivere Tendenz als in den vergangenen Jahren. Zu den Einsätzen waren deutlich mehr Kameraden gekommen, die auch die notwendigen Abwehr- und Hilfemaßnahmen absichern konnten. Wir haben uns nicht nur aus diesem Grunde, sondern allgemein aus Gründen der Würdigung Ihrer Arbeit entschieden, in diesem Jahr zur Jahreshauptversammlung eine neue Ehrung einzuführen. Wir möchten die Kameraden in der Gesamtwehr und in den Ortswehren, die die meisten Einsätze gefahren haben, mit einer Urkunde auszeichnen. In diesem Jahr werden also 6 Kameraden zum ersten Mal die Urkunde für die meisten Einsätze erhalten. Wir sind uns darüber im Klaren, dass natürlich Kameraden, die auswärts arbeiten, nicht an Einsätzen unter der Woche teilnehmen können. Deshalb soll diese Urkunde auch keine Nichtwürdigung der anderen Kameraden sein, die aus objektiven Gründen nicht zu den Einsätzen kommen können.

Sie alle werden von uns wertgeschätzt und wir möchten uns bei allen für Ihre Arbeit bedanken. Besonders würdigen möchte ich auch die Arbeit der Jugendfeuerwehren. Mit mehr als 40 Nachwuchsfeuerwehrleuten befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Großer Dank muss deshalb auch den Jugendfeuerwehrwarten ausgesprochen werden.

Wir stehen unmittelbar vor der Erarbeitung des Nachtragshaushaltes 2020. Deshalb möchte ich auch noch einen kurzen Ausblick auf das nun begonnene Jahr geben. Neben der normalen Sammelbeschaffung über das FTZ, wo wir den Antrag bereits abgegeben haben, steht die Vorbereitung der Anschaffung eines neuen großen Einsatzfahrzeuges an. Gemäß der Prioritätenliste im Landkreis Erzgebirgskreis werden wir voraussichtlich im nächsten Jahr dann dieses Fahrzeug anschaffen können. Der Förderantrag selbst wird entweder im Laufe dieses Jahres oder zu Beginn des neuen Jahres zu stellen sein. Ursprünglich war nach dem Brandschutzbedarfsplan für Sosa ein HLF vorgesehen und das andere alte Fahrzeug abzugeben. Aufgrund der Erfahrungen der Einsätze im Jahr 2019 und davor, haben wir festgestellt, dass das geplante Löschwasserversorgungssystem mit dem Löschwasserteich und den Staustufen in der Ortsmitte im Sosabach nicht wirklich funktioniert. Es funktioniert zumindest nicht so, wie es der Bedarf bei einem Brandeinsatz braucht. Insofern bin ich dankbar, dass die Diskussion zur Anschaffung eines anderen Großfahrzeugs aus der Feuerwehr selbst kam. Mittlerweile ist entschieden, dass anstelle des HLF ein Tanklöschfahrzeug angeschafft wird und auch in Sosa stationiert wird. Dies ist zu rechtfertigen, da Sosa momentan aufgrund des nicht allzu gut ausgebauten Trinkwassernetzes über keine stabile Löschwasserversorgung verfügt. Das neue TLF soll den Erstangriff sicherstellen, bis eine ausreichend ergiebige Wasserstrecke aufgebaut ist. Wir konnten erreichen, dass der Zweckverband Wasserwerke Westerzgebirge im Haushalt 2020 eine Position aufgenommen hat, um die Planung für einen neuen Hochbehälter zur Trinkwasserversorgung in Sosa zu erstellen. Damit ist der Anstoß gegeben, die Trinkwasserversorgung in Sosa in den nächsten Jahren umzubauen und auf eine größere Versorgungssicherheit zu bringen.

Um auch die Identität unserer Kameraden mit ihren eigenen Feuerwehren zu stärken, wollen wir die Anschaffung von einheitlichen T-Shirts für die Gesamtfeuerwehr Eibenstock unterstützen. Diese Anschaffung erfolgt im Laufe des Jahres und wird vollständig über den städtischen Haushalt finanziert. Auch das soll eine kleine Würdigung der Kameraden sein, die mit dem T-Shirt ihre Zugehörigkeit zur Feuerwehr auch nach außen darstellen können.

Ein für die Kameraden kein allzu schönes Thema ist das Problem der arbeitsmedizinischen Untersuchung. Wir haben hier in den vergangenen Monaten erlebt, dass die von uns benannte und für uns zuständige Ärzteschaft sehr restriktiv mit den Untersuchungen umgeht und quasi jeden, der vielleicht ein Pfund zu viel auf den Rippen hat, am liebsten aus dem Verkehr ziehen würde. Dies ist zum einen nicht angemessen und zum anderen würde es auch der Einsatzbereitschaft unserer Wehren abträglich sein. Außerdem sind die Wege für die Kameraden oft zu umständlich, da nur eine eingeschränkte Terminvergabe möglich ist. Aus diesem Grunde haben wir uns vorgenommen, hier eine Vereinfachung zu erreichen. Ob uns dies gelingt, wird sich zeigen.

Gestatten Sie mir, noch einen Hinweis auch aus Sicht der Stadt geben zu dürfen. Der Haushalt 2020 zeigt, dass wir als Stadt insgesamt finanziell schlechteren Zeiten entgegengehen. Dies hängt zum einen mit unserer weiterhin stark negativen demografischen Entwicklung zusammen und zum anderen mit den erheblich steigenden Bau- und Betriebskosten. Wir hatten in den letzten Jahren einen enormen Aufwuchs bei Strom und Wärmekosten. Auch beim Thema „Treibstoffe“ sind wir mittlerweile wieder auf einem sehr hohen Niveau. Ich möchte deshalb an alle Ortswehren appellieren, sorgsam mit Betriebskosten und mit Betriebsstoffen umzugehen. Vermeiden Sie unnötige Fahrten und versuchen Sie immer, Strom und Heizung im Blick zu haben. Ich sehe in den Verausgabungen von Betriebskosten immer eine Schwächung unserer Ausgaben für Werterhaltung und Anschaffungen. Da unterscheiden wir uns ja nicht vom privaten Haushalt.

Zuguterletzt möchte ich noch ein paar besondere Dankesworte los werden. Zunächst möchte ich ein großes Lob und einen großen Dank der Feuerwehrkapelle Carlsfeld aussprechen. Mit Ihrem Auftritt beim internationalen Blasmusiktreffen in Bad Schlema 2019 und bei vielen anderen Veranstaltungen haben sie die Feuerwehr und natürlich auch die Stadt sehr würdig nach außen vertreten.

Ein großer Dank gilt auch an die Ortswehrleitungen und die Gesamtwehrleitung bzw. dem Feuerwehrausschuss. Denn sie müssen ja neben Dienst und Einsatz auch die organisatorische Verantwortung  in den Wehren tragen. Und das ist ja mit einem erheblichen Mehraufwand an Zeit verbunden.

Ein besonderes Dankeschön geht auch an die verantwortlichen Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, die ja auch wesentlich zum Gelingen mit beitragen. Unverzichtbar sind auch alle Sponsoren. Ich bedanke mich beim heutigen Gastgeber, dem Hotel Am Bühl, das immer ein besonders guter Partner der Feuerwehr ist.

Ich möchte allen Kameradinnen und Kameraden, die heute ausgezeichnet und befördert werden, meine herzlichen Glückwünsche aussprechen. Sehen Sie es als eine Würdigung und auch eine Verpflichtung für Ihre Einsatzbereitschaft an. Ich wünsche Ihnen eine schöne Jahreshauptversammlung und uns gemeinsam eine gute Zusammenarbeit für das nun bevorstehende neue Jahr.

Gut Wehr!

Uwe Staab
Bürgermeister