3. Juni 2023 Begrüßungsrede zur Einweihung des Bandoniondenkmals in Carlsfeld

Grußwort zur Übergabe des Bandonion-Denkmals in Carlsfeld am 3. Juni 2023

Sehr geehrter Landrat a. D.,

Sehr geehrter Landtagsabgeordneter,

Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,

Sehr geehrte Damen und Herren Ortschaftsräte,

Liebe Carlsfelder, Liebe Gäste,

als wir im vergangenen Jahr den neuen Platz hier auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in Carlsfeld übergeben haben, hatte ich darauf hingewiesen, dass er noch nicht ganz vollständig ist. Und heute sind wir hier zusammengekommen, um diesem Platz nun das letzte fehlende Detail hinzuzufügen. Es ist wohl niemand aus der Bürgerschaft des Ortsteils entgangen, dass sich hier hinter uns etwas Aufsehenerregendes getan hat. Und in der Tat erzeugte die Errichtung des Bandonion-Denkmals Carlsfeld schon während des Aufbaus, während der Anproben und natürlich auch während des Probelaufs viel Aufmerksamkeit. Nun freue ich mich, heute die kleine Veranstaltung zur Übergabe des Bandonion-Denkmals in Carlsfeld eröffnen und Sie wiederum begrüßen zu dürfen. Besonders begrüßen möchte ich zu unserer heutigen Veranstaltung:

  • 1. Beigeordneten des Landrates, Andreas Stark,
  • Landrat a.D. Frank Vogel,
  • den Stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Klingenthal, René Goram
  • die Ortsvorsteher Tobias Unger aus Sosa und Christoph Beetz aus Carlsfeld,
  • die Geschäftstellenleiterin des Regionalmanagements Zukunft Westerzgebirge e.V. Beate Bauer,
  • das Bandonionorchester Dresden,
  • das Bandonionorchester Hamburg,
  • den Verein Treffpunkt Kunst e.V.
  • die Delegation der Bandonionfreunde Pommerode aus Brasilien,

 

Ihr alle seid uns heute hier bei diesem herrlichen Frühsommerwetter herzlich willkommen. Es ist eine besondere Ehre, dass sich so viele Menschen auf den Weg gemacht haben, um dieses denkwürdige Ereignis mitzuerleben.

 

Schon seit zwei Jahrzehnten verfolgen wir als Großgemeinde das Ziel, die Ortsteile spezifisch nach ihren Alleinstellungsmerkmalen zu entwickeln. Wir sind in der glücklichen Lage, viele Ortsteile zu haben, wo jeder für sich eine ganz besondere Spezifik aufweist. Sosa hat seine Köhlerei, Eibenstock hat die Stickerei, Blauenthal, Wolfsgrün und Neidhardtsthal haben die Hammerherrenhäuser und sind als Wasserdörfer bekannt, Wildenthal ist das Hammerdorf und Carlsfeld ist und bleibt das Bandoniondorf. Viele Stellen im Ort weisen auf diese Besonderheit in der jungen Geschichte des Ortsteils hin. Carlsfeld ist neben dem Wintersport untrennbar auch mit dem Bandonion verbunden.

 

Auch wenn die einstigen Produktionsstätten heute nicht mehr existieren, so hat die Bandoniontradition überlebt. Mehr noch, Im Zeitalter der modernen digitalen Medien ist das Musizieren auf Instrumenten nicht mehr so breit in der Gesellschaft verankert. Hausmusik, wie sie früher gang und gäbe war, ist durch Fernsehen oder andere Erlebnisangebote in großem Maße verdrängt worden. Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass in Carlsfeld der Nachwuchs und die Pflege des Bandonionspiels so langsam aber sicher einer neuen Blüte entgegenstreben. Das Traditionsbewusstsein und auch der Stolz auf ein Instrument, das von hier aus seinen Siegeszug in die Welt antrat, ist unübersehbar.

 

Insofern war es nur folgerichtig, dass beim Neubau eines Platzes, wo immer auch die Kunst seine Daseinsberechtigung hat, man nicht an dem Thema „Bandonion“ vorbeikommt. Wir als Stadt konnten nur einen Platz freihalten, an dem ein Kunstobjekt zum Thema „Bandonion“ entstehen sollte. Die Ideen dazu kamen aus dem Ortsteil selbst insbesondere aus dem Sapperlandverein und dem Bandonionverein. Sie haben sich entschieden, hier nicht einen Künstler zu beauftragen, der ein möglicherweise nicht bezahlbares Kunstobjekt geschaffen hätte, sondern man suchte nach einer eigenen Lösung. Als Alexander Gläntz und Robert Wallschläger mir ein kleines Modell präsentiert haben, wie die Bandonion-Skulptur auf dem Dorfplatz aussehen könnte, war ich sofort begeistert.

 

Die „Geburt des Bandonion“, so heißt die heute zu übergebende Skulptur. Dieser Name ist Tatsache und soll genau diese historische Wahrheit würdigen. Ich denke, das ist mehr als gelungen. Auch kann ich mir vorstellen, dass dieses Objekt zu einem Besichtigungsschwerpunkt hier im Ort Carlsfeld werden wird. Man wird von weit herkommen, um dieses Denkmal zu besichtigen, zu fotografieren oder auch sich davor fotografieren zu lassen. Zur Genese dieses Projektes werden wir nachher noch mehr Details von den Machern erfahren.

 

Ich bedanke mich bei allen, die hier an diesem Projekt mitgewirkt haben und die es letztendlich auch zur Umsetzung vorangetrieben haben. Allen voran natürlich Alexander Gläntz und Robert Wallschläger, die neben der Ideengebung auch die Bürde der Fördermittelantragstellung meisterten. Im gleichen Zuge ist auch die LEADER-Aktionsgemeinschaft „Zukunft Westerzgebirge“ e. V. zu nennen, die mit der Bewilligung der LEADER-Fördermittel hier natürlich dieses Projekt auch finanziell ermöglicht hat. Die Planung war ja insofern schwierig, da es sich ja hierbei um einen Kunstgegenstand handelt, den man nicht einfach so aus den normalen Regelwerken des Bauens ableiten konnte. Dennoch danke ich auch dem Planungsbüro Architektur Concept Zwickau für die Begleitung des Projektes.

 

Besonderer Dank gilt auch der Firma KSM, insbesondere Henrik Roßbach, der sich ja auch viele Gedanken zur konstruktiven Umsetzung des spektakulären Bauwerks gemacht hat. Und natürlich auch der Firma Kunstguss Döhler, die bei der Gestaltung der Hand mit digitaler Modellierung neue Wege gegangen ist. Dazu hatten sie als Partner die Firma Davoscan aus Schönheide mit Herrn Oelschlegel ins Boot geholt. Für die Fundamentarbeiten hat die Firma PE Pflasterbau unter Uwe Przybylski die Voraussetzungen für die Errichtung des Denkmals geschaffen. Letztendlich hat die Firma Elektro Beetz dann die Beleuchtung der Anlage installiert, die ihr nachts ein besonders tolles Flair schenkt. Für alle Transportarbeiten war die Firma Holz Siebert zuständig, die stets mit ihrer Technik aushalf. Auch die Stadt Eibenstock hat sich mit einem 2-stelligen Tausender-Betrag an diesem Projekt beteiligt. Der städtische Bauhof hat die vielen kleinen Nebenarbeiten erledigt, auch dafür vielen Dank. Das soll unsere Anerkennung für das Projekt in Carlsfeld und unser Beitrag zur Förderung des Themendorfgedankens in unserer Gesamtgemeinde sein.

 

Es bleibt mir nun nach allem Danken zu wünschen, dass dieses Denkmal vor Vandalismus bewahrt bleibt, dass es auch über die Grenzen des Ortes hinaus Aufsehen erregt und Menschen nach Carlsfeld zieht. Für den heutigen Nachmittag wünsche ich uns eine schöne Veranstaltung mit einem anschließenden schönen Konzert der Bandonionvereine, die heute hier zu Gast sind.

 

Ihnen allen ein herzliches „Glück auf!“

Uwe Staab
Bürgermeister