AB 18/2019 - Zerstörungswut und Achtlosigkeit nehmen wieder zu

Zerstörungswut und Achtlosigkeit nehmen wieder zu

In die Freude und das Lob über die neugeschaffene Anlagen und die Infrastruktur in unserem Ort mischt sich immer wieder der bittere Beigeschmack von Zerstörungswut und geringer Achtung öffentlichen Eigentums. Wenn man sich das Stadtbild, vor allen Dingen im Kernort, in den letzten Wochen und Monaten angeschaut hat, dann muss man feststellen, dass wir schon einmal sehr viel weiter waren. Gegenwärtig können wir zwei wesentliche Trends feststellen. Erschreckend ist die Zunahme von großen oder auch kleinen Zerstörungen, wovon einige sogar verkehrsgefährdend sind. Zuletzt kam es im Bereich Muldenhammerstraße/Bühlstraße zu einem Verkehrsunfall mit hohem Sachschaden, weil Unvernünftige einfach große Steine auf die Straße gelegt haben. Hinweisschilder, Wegweiser, Bänke u. v. a. m. werden mutwillig zerstört. Selbst beim neu angelegten Märchenrundweg in unserem Ort mussten die ersten Schilder schon wieder ausgetauscht werden, bevor er überhaupt offiziell übergeben worden ist. Lärmbelästigungen bis in die späte Nacht hinein, Verunreinigungen der öffentlichen Anlagen u. v. a. m. belasten das Image unseres Ortes. War es Anfang der 90er-Jahre unser Ziel, das Image einer dreckigen Stadt abzulegen, so werden wir es auf diese Weise wohl wieder erlangen. Der zweite Trend ist die Problematik der Einhaltung der städtischen Satzungen, insbesondere der Straßenreinigungssatzung. Immer weniger interessiert die Pflicht zur Sauberhaltung von Gehwegen, Schnittgerinnen und dergleichen. Wir unterstützen die Bürgerschaft durch unsere Kehrmaschine so gut wir es können. Sie kann aber kein Ersatz dafür sein, dass jeder Bürger seiner Pflicht nachkommt, Fußsteige und Schnittgerinne zu säubern und von Unkraut freizuhalten. Verschiedentlich haben wir von außen schon einige Kritiken einstecken müssen. Jetzt nach der Urlaubszeit hat jeder selbst seine Erfahrungen in den verschiedensten Urlaubsorten gemacht. Das, was am meisten immer auch als positiv herausgestellt wird, ist die Sauberkeit überall. Ich muss zugeben, dass wir auch bei den städtischen Anlagen hier in den letzten Jahren große Defizite aufkommen ließen und auch hier uns befleißigen müssen, diesen Pflichten nachzukommen. Auch werden wir unseren Kontrollpflichten nicht in vollem Umfange gerecht. Ohne dies entschuldigen zu wollen, hindert uns die Vielfalt der durch die Stadt zu erledigenden Aufgaben, die gerade im Sommerhalbjahr auf unsere kleine Verwaltung immer zukommen, sehr stark bei den Pflegeaufgaben. Ohne Wenn und Aber dürfen wir bei dieser Aufgabe nicht nachlassen und müssen an Lösungen arbeiten, sonst kippt uns die Situation ins Negative ab. Wir müssen selbstkritisch mit diesem Zustand umgehen und auch schnell Lösungen finden, wie wir positive Veränderungen schaffen können. Hinsichtlich der Zerstörungswut kann ich immer nur appellieren, dass wir diesen Auswüchsen mit Zivilcourage begegnen. Nur wenn wir über konkrete Angaben zu den jeweiligen Tathergängen bekommen, können wir auch wirksam dagegen vorgehen. Freilich, wenn nachts ein Schaltkasten der Webcam am „Eisernen Tor“ am Erzgebirgskamm vollständig zerstört und alle Kabel durchgeschnitten werden, kann niemand etwas beobachten. Aber es gibt auch Situationen, wo Personen und Tathergänge bekannt sind. Hier sind wir für jeden Hinweis dankbar und wir sichern Ihnen auch zu, diese nachzuverfolgen. Auch wenn man vielleicht später nichts davon hört, so sind wir oftmals auch mit Sanktionen erfolgreich. Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir jedoch Ahndungsmaßnahmen nicht kommunizieren. Ich hoffe sehr, dass meine Appelle Gehör finden und wir auch gegenseitig uns Mut machen, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen. Wir tun dies ja nicht nur für unsere Gäste, sondern auch für das eigene Wohlbefinden in einem sauberen und aufgeräumten Ort.

Uwe Staab
Bürgermeister