AB 09/2025 Energieeinsparungsmaßnahmen und Nahwärmenetze

Energieeinsparungsmaßnahmen und Nahwärmenetze

Das Energiemanagement in der Stadtverwaltung hat in den vergangenen eineinhalb Jahren eine Reihe von Maßnahmen hervorgebracht, die sich langfristig positiv auf die Energiekosten der Stadt auswirken werden. Den investiven Maßnahmen vorangeschaltet wurde eine Dienstanweisung für die öffentlichen Gebäude der Stadt zur Steuerung des Energieverbrauchs, die seit 01.01.2024 in Kraft ist. Darüber hinaus erfolgten dann gebäudebezogen Betrachtungen zu möglichen technischen Veränderungen unter Einbeziehung von Fördermitteln. Das größte öffentliche Gebäude der Stadt ist die Oberschule. Dementsprechend wurden hier auch die meisten Maßnahmen angegangen. Seit 27.08.2024 liefert eine 56,3 kWp große Solaranlage Strom für das Gebäude. Die Investition kostete 121.944,36 EUR. Eine Förderung gab es hier zwar keine, aber von den 50.000 kWh produzierter Strom verbrauchen wir 32.500 kWh selbst, so dass sich die Anlage innerhalb von weniger als 10 Jahren amortisieren wird. Eine große Energieverschwendung stellte die nicht mehr steuerbare Lüftung der Auersberghalle dar. Hier haben wir für 23.838,39 EUR (davon 15.304,24 EUR Förderung) eine neue Steuerung eingebaut. Die zu erwartende Stromverbrauchsersparnis 50 kWh pro Tag wir rund 5.000 EUR pro Jahr Strom einsparen. Für die Heizung ist für dieses Jahr eine neue Steuerung geplant. Diese wird im nächsten Haupt- und Finanzausschuss für 51.323,26 EUR vergeben, wobei die erwartete Förderung 27.666,78 EUR betragen soll. Hier gehen wir von einer Einsparung von rund 15.000 EUR pro Jahr an Heiz- bzw. Stromkosten aus. Im Spatzenhaus sind die Maßnahmen auch noch nicht abgeschlossen. Hier wurde eine neue Hauptpumpe und neue Heizkreisregelung, für 5.912 EUR umgesetzt, die eine zu erwartende Wärmeverbrauchsersparnis nach Optimierung von ca. 20 % (ca. 4.000 EUR/a) bringen wird. Noch in Arbeit ist die Warmwasseraufbereitung und die Errichtung einer 6,6 kWp–Photovoltaikanlage auf dem Dach. Im Bauhof Wildenthal wurden die alten Stromdirektheizungen durch Klimasplittgeräte ersetzt. Die Maßnahme kostete 20.901 EUR, die Förderung betrug 18.401,08 EUR. Die jährliche Einsparung von Strom wird mehr als 1.000 EUR betragen. Bei den Grundschulen war der Anpassungsbedarf noch nicht so hoch. Durch die neuen Anlagen sind wir hier erst einmal gut aufgestellt, was nicht heißt, dass auch hier in den nächsten Jahren Effizienzsteigerungen erfolgen können. Beim neuen Parkhaus haben wir jetzt eine 24,6 kWp PV-Anlage mit Speicher in Betrieb genommen. Diese wurde mit 23.158 EUR aus dem kommunalen Energie- und Klimabudget über Landratsamt Erzgebirgskreis projektgebunden zu 100% gefördert. Mit dieser Zuwendung erzielen wir eine Stromverbrauchsersparnis von ca. 11.000 kWh/a (ca. 3.000 EUR/a). Im Vereinshaus wurden die alten Nachtspeicheröfen durch eine Infrarot-Deckenheizung (37 Module mit 8 appsteuerbaren Raumthermostaten) ersetzt. Auch hier gab es für die Gesamtkosten von 26.993,03 EUR eine Förderung zu 100 %. Darüber hinaus wurden weitere kleinere Einzelmaßnahmen wie moderne Thermostate, LED-Beleuchtungen u.a. realisiert, die jede für sich immer wieder kleine Einsparungen bei den Verbräuchen nach sich ziehen. Betrachtet man das gesamte Jahr, so konnten wir doch die dauerhaften Grundbelastungen bei der Energieversorgung erheblich senken, was sich ja dann auch positiv auf die zukünftigen Haushalte auswirken wird.

Bei den Nahwärmenetzen ist die Situation unterschiedlich. In Eibenstock ergab der Rücklauf der verbindlichen Vorverträge doch ein insgesamt enttäuschendes Bild. Von den zahlreichen früheren Interessenbekundungen ist nicht viel übriggeblieben. Es zeichnet sich ab, dass die ursprüngliche Netzdimension, die immerhin fast die gesamte Oberstadt betraf, nicht realisierbar ist. Gemeinsam mit dem Planer ist sofort reagiert worden und eine kleinere Variante erarbeitet worden. Mit dieser könnte dann grob umrissen wenigstens der Bereich Schulstraße / Vodelstraße umgesetzt werden. Die Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit dazu sind aber noch nicht abgeschlossen. Allerdings ist hier Eile geboten, denn die Wärmerzeugungsanlage in der Oberschule wird nicht mehr lange durchhalten. Nach der Bestätigung der Netzplanung durch die Stadt muss nun eine Konkretisierung der Gespräche zwischen Stadt und der Energiegenossenschaft Chemnitz / Zwickau zur Gründung der Betreibergesellschaft erfolgen. Danach geht es dann an die Erstellung des Förderantrages, um Klarheit über die tatsächliche Förderquote zu bekommen. In Sosa haben wir die Phase der Interessenbekundungen abgeschlossen. Diese verlief sehr gut und stimmt optimistisch. Vielen Dank an Ortsvorsteher, Tobias Unger, der sich hier sehr intensiv eingebracht hat. Mit der konkreten Netz- und Kostenplanung steht nun der nächste Schritt an. Für die Planungsleistungen versuchen wir auch hier eine Förderung zu bekommen. Da in Sosa aktuell keine Konkurrenz zum Erdgas besteht, sehen wir hier nach der Planungsphase im Moment die Erfolgsaussichten für eine Umsetzung als größer an. Insgesamt wird nun mit Hochdruck an den weiteren Aufgaben zu den Nahwärmenetzen gearbeitet.

Uwe Staab (Bürgermeister)