Vandalismus wird unerträglich – Sauberkeit lässt nach
Neulich haben wir unseren privaten Fußwegabschnitt, der immerhin 50 m lang ist, gekehrt. Im Kehricht befanden sich jede Menge Zigarettenkippen kleinerer Verpackungsmüll und andere Abfälle. Abgesehen davon, dass einem da schon einmal der Appetit vergehen kann, hat man ja dann als Hauseigentümer das Problem, wohin man diesen Müll entsorgt. Auch andere Hauseigentümer berichten mir davon, dass sie von Dönerverpackung bis zum Trinkbecher von McDonald‘s fast täglich Entsorgungen durchführen müssen, damit die Straßenreinigungssatzung erfüllt wird. Beim Kehren macht man sich dann so seine Gedanken. Man fragt sich, wer einem überhaupt das Recht gibt, seinen Müll und Abfall anderen vor die Füße zu werfen. Was ich hier im Kleinen geschildert habe, trifft natürlich auch im Großen für unsere öffentlichen Anlagen in der Stadt zu. Viele Vereine bemühen sich, mit kleinen Infrastrukturprojekten unser Stadtbild und die touristische Infrastruktur zu verbessern. Das Gleiche gilt auch für die Stadt selbst, die unermüdlich damit beschäftigt ist, die Aufenthaltsqualität in unserem Ort zu verbessern. Insofern kann man nur mit dem Kopf schütteln, wenn beispielsweise noch nicht einmal ein Jahr nach der Eröffnung des Bewegungsparcours im Bühlwald schon Schilder abgebrochen werden und sich die Gäste unseres Ortes darüber beschweren, wie viel Müll entlang dieses Weges einfach weggeworfen wird. Im Bodopark hat man das Kletterseil zwischen den Felsen einfach zerschnitten. Die Kosten für die Wiederbeschaffung betragen rund 1000 EUR. Unsere Bauhofmitarbeiter berichten darüber, dass es bereits richtige Achsen der Verwüstung gibt, die sie nunmehr schon routinemäßig allwöchentlich reparieren. Ein Beispiel hierfür ist der Bereich vom Parkplatz Gartenanlage Vodelstraße bis zum Bodopark. Eine weitere Unsitte ist das Zukleben von Beschilderungen mit Aufklebern. Abgesehen davon, dass es sich hier um Sachbeschädigung handelt, hört ja bei Verkehrsschildern der Spaß auf. Wenn ein Verkehrsschild nicht mehr mit seiner Symbolik erkennbar ist, ist das schon einmal ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Kleininfrastruktur hat in den Eibenstocker Ortsteilen mittlerweile einiges auszuhalten. Die Reparaturkosten nehmen im Jahr mittlerweile eine 5-stellige Summe in unserem Haushalt ein. Am Ende ist dies auch Steuergeld, was wir ausgeben, um immer wieder unser Ortsbild nicht verliedern zu lassen. Angesichts unserer aktuellen Haushaltslage werden wir uns das aber in Zukunft nicht mehr leisten können. Damit wird es unweigerlich systematisch zu einem Rückbau kommen. Dies wiederum gleicht aber einer Kapitulation vor den wenigen Menschen, die der Allgemeinheit einen so großen Schaden zufügen. Es hat deshalb auch nichts mit Datenschutz zu tun, wenn man uns als Stadtverwaltung darüber informiert, wer wo welche Verunreinigung oder Beschädigung begangen hat. Wir werden jeden Einzelfall genau prüfen und in Zukunft auch den vollen Kostenersatz verlangen. Wenn diese von noch nicht volljährigen Kindern oder Jugendlichen verursacht werden, müssen wir dennoch gegenüber den Erziehungsberechtigten zu diesem Schritt übergehen. Wir alle haben die Pflicht, und damit auch die Eltern, auch bei unserem Nachwuchs dafür zu sorgen, dass öffentliches Eigentum geachtet wird und dass es nicht rechtens ist, einfach seinen Müll oder etwas nicht mehr Brauchbares in die öffentlichen Anlagen oder auf die Straße zu werfen. Den Rückschritt, der sich gegenwärtig schleichend in unserem Ortsbild vollzieht, haben unsere Gäste längst wahrgenommen. Jeder Vermieter wird sich sicherlich hier schon das eine oder andere anhören müssen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass diejenigen, die ich mit diesen Zeilen ansprechen und ins Gewissen reden möchte, diese wahrscheinlich nicht lesen werden. Aber wir als Bürgerschaft können Widerstand leisten. Oftmals ist es bekannt, wer diejenigen sind, die einfach die öffentliche Ordnung ignorieren. Scheuen Sie sich deshalb nicht, die Menschen direkt anzusprechen oder auch die notwendigen Informationen an das Ordnungsamt zu übermitteln! Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können, wieder zu einem früheren saubereren Zustand in unserem Ortsbild zurückzufinden. Auch bitte ich darum, dass jetzt im Frühjahr gemäß unserer Straßenreinigungssatzung wieder das regelmäßige Reinigen von Fußwegen und Schnittgerinnen durchgeführt wird. Leider hat unsere Kehrmaschine ein Alter erreicht, dass wir aufgrund der hohen Reparaturkosten nicht mehr regelmäßig die Bürgerpflicht des Straßenkehrens unterstützen können. Ein neues Fahrzeug können wir uns aufgrund der Haushaltslage in absehbarer Zeit nicht leisten. Also auch hier wird mehr Eigenverantwortung vonnöten sein, um unser Stadtbild sauber zu halten. Wir brauchen nicht über demografische Entwicklung und die Ansiedlung von Menschen in unserem Ort zu reden, wenn es uns nicht gelingt, die elementaren Grundregeln einer öffentlichen Ordnung und Sauberkeit einzuhalten. Deshalb möchte ich immer wieder für ein gesamtbürgerliches Miteinander zur Erhaltung unseres doch so attraktiv gewordenen Stadtbildes werben.
Uwe Staab (Bürgermeister)