AB 17/2023 - Unterstützung für unsere Feuerwehren ist sehr groß

Unterstützung für unsere Feuerwehren ist sehr groß

Der schwere Unfall der Ortsfeuerwehr Eibenstock auf der Fahrt zum Einsatzort in Richtung Neidhardtsthal am 7. August 2023 wird allen noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Auf regennasser Fahrbahn kam das HLF 20 ins Schleudern und überschlug sich in die angrenzende Wiese unterhalb der Tankstelle Eibenstock. Wir können sehr dankbar sein, dass sowohl die 7 Feuerwehrkameraden als auch der mitbetroffene Pkw-Fahrer schnell wieder die Krankenhäuser verlassen konnten und wahrscheinlich alle keine bleibenden körperlichen Schäden erlitten haben. Dennoch sitzt bei Allen der Schreck noch sehr tief. Das Unfallgeschehen hat gezeigt, dass der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr immer auch voller Gefahren ist. Hier war es die Fahrt zum Einsatzort, anderswo ist es der gefährliche Einsatz am Brandherd unter Atemschutz und wieder anderswo ist es die gefährliche Rettung von Verletzten bei technischen Hilfeleistungen. Es kann immer etwas passieren, die Gefahr existiert real und permanent. Deshalb kann man jeder Feuerwehrfrau oder jedem Feuerwehrmann nur danken, wenn sie sich für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen und diese Gefahren nicht scheuen, um Anderen Hilfe zu leisten. Mit diesem Ereignis trat auch etwas sehr deutlich zu Tage, was man sonst gar nicht so wahrnimmt. In der großen Feuerwehrfamilie gibt es eine riesengroße gegenseitige Unterstützung und Solidarität und das auch gegenüber dem anderen Betroffen. Dies zeigte sich noch während des Rettungseinsatzes und vor allem auch in den Tagen nach dem Unfall. Eine Welle der Hilfsbereitschaft und auch der Anteilnahme wurde den Verletzten und Angehörigen entgegengebracht. Das gegenseitige Vertrauen und auch das Bewußtsein um die Gefährlichkeit des Dienstes schweißt zusammen. Der Einsatz hat auch gezeigt, dass die Rettungsstrukturen von der Alarmierung bis hin zur Nachsorge reibungslos funktionieren. Die medizinische Unfallversorgung funktionierte, die psychologische Nachbetreuung auch. Das Kriseninterventionsteam war ebenfalls vor Ort und betreute die Kameradinnen und Kameraden sowie die Angehörigen. Auch die Anteilnahme unserer Bevölkerung war sehr groß. Die Technik hat auch gezeigt, dass sie bei derartigen Ereignissen gut in der Lage ist, die Kameraden zu schützen. Das Fahrerhaus blieb stabil und konnte so größere Schäden verhindern. In der Folge wird ein Einsatznachsorgeteam mit erfahrenen Feuerwehrleuten ebenfalls zur Verfügung stehen, damit die Kameraden das Ereignis besser verarbeiten können. Allen betroffenen Kameraden und deren Angehörigen wünschen wir alles Gute und baldige Genesung sowie Verarbeitung des Geschehenen.

Viele Feuerwehren sagten ihre Unterstützung zu und bekundeten ihre Bereitschaft auch Technik zur Verfügung zu stellen. Am Ende wurde sich dafür entschieden, dass Komplettangebot der Stadt Lengenfeld im Vogtland anzunehmen, da es für die Herstellung der Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehr Eibenstock eine sehr gute Voraussetzung bietet. Die Stadt bot uns an, ein komplettes LF 16/12, was sie eigentlich fast schon verkauft hatten, in den Dienst der Stadt Eibenstock zu stellen. Wir können das Feierwehrfahrzeug nun erst einmal auf unbestimmte Zeit nutzen. Auch das ist bei Weitem nicht selbstverständlich und zeigt wieder einmal, wie groß auch die Solidarität in der kommunalen Familie untereinander ist. Wir können froh sein, dass solche Strukturen existieren, dass auch die Kommunikation zwischen Feuerwehren und Gemeinden so gut funktioniert. Es zeigt auch, dass eine Gesellschaft, die solidarisch untereinander aufgestellt ist, gut funktioniert. Unser Land hat Strukturen, auf die man sich verlassen kann. Die vielen positiven Dinge gehen manchmal in der kritischen Auseinandersetzung mit den viellen Problemen etwas unter. Dies sollten wir bei all dem Beklagenswerten im Zusammenhang mit diesem Unfall als etwas sehr positives mit in unseren Alltag hineinnehmen. 
 

Uwe Staab (Bürgermeister)