AB 11/2023 - Mehr Gemeinsinn wagen

Mehr Gemeinsinn wagen

Die Oberschule Eibenstock hat mit dem „Tag des Gemeinsinns“ am 17. Mai 2023 ein bemerkenswertes Zeichen für bürgerschaftliches Engagement gesetzt. Fast in allen Ortsteilen fanden Aktionen statt, wo Schülerinnen und Schüler der Oberschule und teilweise auch der Grundschulen in öffentlichen Anlagen und in den Schulgebäuden zu Gange waren, um dort Unrat und Dreck zu beseitigen. Die Jugendlichen haben dabei großes Engagement bewiesen und brachten einiges zutage, was im Verlaufe eines Jahres an Hinterlassenschaften entstanden ist. Wer sich die Müllsäcke angeschaut hat, die am Ende abtransportiert werden mussten, kann eigentlich nur mit Kopfschütteln reagieren. Es ist daher der Oberschule, dem Lehrerkollektiv und natürlich auch den Schülerinnen und Schülern sehr herzlich zu danken, dass sie mit dieser Aktion einen großen Beitrag zur Ordnung und Sauberkeit in unserem Ort geleistet haben. Beklagenswert ist im gleichen Zuge, dass nur einen Tag später die eine oder andere Anlage schon wieder völlig verunreinigt wurde. Man kann nur Unverständnis dafür aufbringen. Wie oft haben wir immer dafür geworben, das Umfeld in unserem Ort zu schützen und schön zu gestalten. Ein lebenswerter Ort ist nun auch einmal davon geprägt, dass er eine gewisse Sauberkeit aufweist. Im Nachgang zu dieser erwähnenswerten Veranstaltung an der Oberschule gab es den Gedanken, diesen „Tag des Gemeinsinns“ oder vielleicht auch eine „Woche des Gemeinsinns“ nach der Wintersaison gemeinsam im Ort durchzuführen. Es sollen alle Bürger unseres Ortes angesprochen werden, ein wenig Zeit für die Gestaltung bzw. Reinigung des Wohnumfeldes in den Ortsteilen durchzuführen. In vielen Städten und Gemeinden Deutschlands oder auch in anderen Ländern, wo es landesweite Aktionen gibt, ist dies bereits selbstverständlich. Aus diesem Grunde werden wir als Stadtverwaltung überlegen, wie wir diese Aktion im nächsten Jahr gemeinsam mit dem gesamten Ort gestalten können. Wir hoffen sehr, dass eine solche Aktion mit dazu beiträgt, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, dass Ordnung und Sauberkeit ein gemeinschaftliches Anliegen ist. Öffentliche Anlagen sind nun mal keine Müllablagerungsstätten und Gebäude bzw. Stadtmobiliar sind keine Gegenstände, an denen man sein Aggressionspotential abarbeitet. Unsere Schulen und Kindertagesstätten bemühen sich sehr, bereits die junge Bevölkerung für diesen Gedanken zu sensibilisieren, um den Wert unserer schönen Anlagen in den Ortsteilen zu erkennen und zu erhalten. Jüngstes Beispiel für eine sinnlose Zerstörungswut ist der Mennel-Brunnen. Nachdem er jahrelang nicht richtig funktioniert hatte, ist nun die Reparatur gut gelungen und der Brunnen hat ein tolles Bild abgegeben. Nur wenige Tage nach der Inbetriebnahme waren die Düsen schon wieder verbogen bzw. zerstört. In anderen Fällen werden Verkehrsbeschilderungen, Grünanlagen oder Sicherheitseinrichtungen beschädigt. Es kann nicht angehen, dass unser Bauhof ständig damit beschäftigt ist, zerstörtes Mobiliar im Ort zu reparieren oder dass wir Firmen dafür beauftragen müssen. Dies kostet Geld und Ressourcen. Ich möchte deshalb noch einmal appellieren, gemeinsam für eine größere Wertschätzung der öffentlichen Anlagen in unserem Ort eintreten. Auch möchte ich meinen Ansatz erneuern, dass wir auch beobachtete Zerstörungen mit Ross und Reiter benennen bzw. uns als Stadtverwaltung mitgeteilt wird, wenn man eine Zerstörung beobachtet. Nur so können wir die wenigen Unvernünftigen auch für die entstandenen Schäden aufkommen lassen. Wir werden konsquent jedem Hinweis nachgehen. Der Gedanke des Gemeinsinns ist für unsere Zukunft und das Zusammenleben im Ort sehr wichtig. Seine Bedeutung wird weiter zunehmen, da die finanziellen Möglichkeiten weiter abnehmen werden. Insofern gehen auch unsere Ortsteile jeden Einzelnen etwas an und jeder Einzelne trägt Mitverantwortung für die Erhaltung der geschaffenen Werte.

Uwe Staab (Bürgermeister)