Weitere Investitionen in Trink- und Abwasseranlagen
In Bezug auf die Entwicklung der Trink- und Abwasseranlagen auf dem Territorium der Stadt Eibenstock ist es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden. In diesem Falle ist das eigentlich nichts Negatives, da ja gerade zwischen 1992 und 2015 in Größenordnungen in die diesbezügliche Infrastruktur auf unserem Gemeindeterritorium investiert wurde. Mit einem Anschlussgrad von über 96 % an die zentrale Abwasserentsorgung haben wir einen sehr guten Stand erreicht. Dennoch gibt es nach wie vor noch Problembereiche, in denen Investitionsbedarf besteht. Nun deuten sich aber für einige Vorhaben Lösungen an bzw. sind schon konkrete Entscheidungen zu Investitionen getroffen worden. Bei der Trinkwasserversorgung des Ortsteils Sosa erfolgt eine grundlegende Neuausrichtung. Hier soll durch den Neubau eines Hochbehälters an der Schwarzenberger Straße die Versorgung des gesamten Ortsnetzes auf eine neue zeitgemäße Grundlage gestellt werden. Die Vorbereitungen zum Bau dieses Hochbehälters sind weitestgehend abgeschlossen. Nunmehr werden die Vorbereitungen zur Verlegung der Leitung für die Einspeisung getroffen. Dies soll im Jahr 2023 durchgeführt werden. Der Bau des Hochbehälters bis zur Inbetriebnahme wird dann im Jahr 2024 erfolgen. Danach muss nach und nach das Ortsnetz in Sosa ertüchtigt werden. In diesem Zusammenhang wird dann auch das Hydrantennetz im Ort besser versorgt werden können bzw. auch der eine oder andere neue Standort zusätzlich geschaffen werden. Mit dieser Investitionsentscheidung des ZWW kann die Trinkwasserversorgung im Ortsteil langfristig gesichert werden.
In Weitersglashütte hat ebenfalls eine für den Ortsteil bedeutsame Investition in diesem Jahr begonnen. Die abwassertechnische Erschließung war lange Zeit nicht sicher, da Weitersglashütte im Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) eine sogenannte „Grüne Insel“ war. Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als dass alle Grundstückseigentümer verpflichtet sind, eigene vollbiologische Kläranlagen zu errichten. Aufgrund der geringen Besiedelungsdichte hier war eine wirtschaftliche Betreibung einer Abwasseranlage nicht darstellbar. Für die einzelnen Gebäudeeigentümer war aber andererseits die Grundsatzfrage, wie sie ihre gereinigten Abwässer vom Grundstück in die Vorflut bringen, auch nur mit sehr großem Aufwand machbar. Da in der Ortslage kein Fließgewässer vorhanden ist, das diese Aufgabe hätte übernehmen können bzw. auch aus naturschutzfachlichen Gründen genehmigungsfähig wäre, wurde immer wieder als eine mögliche Lösung auch eine Gruppenkläranlage diskutiert. Letztendlich wurde aber auch diese Idee verworfen, weil Anlagen in der für Weitersglashütte benötigten Größe nur sehr schwierig zu betreiben sind. Aus diesem Grunde hat man sich im ZWW an eine andere Lösung herangewagt. Ein Pump- bzw. Saugsystem soll die Abwässer über eine Leitung in das Ortsnetz Carlsfeld abführen. Diese Leitung wurde im Laufe des Jahres entlang des Skihüttenweges zwischen den Ortsteilen Carlsfeld und Weitersglashütte verlegt. Im Jahr 2023 ist nun der Bau der innerörtlichen Leitung in Weitersglashütte vorgesehen und damit natürlich auch die einzelnen Hausanschlüsse. Parallel dazu wird auch die Trinkwasserleitung mit ertüchtigt.
Im Ortsteil Eibenstock wird die in 2022 begonnene Maßnahme am Hüblerweg fortgesetzt. Auch hier wird seitens des ZWW eine Abwasserleitung neu verlegt. Der Hüblerweg ist bautechnisch gesehen mit das Schwierigste, was wir auf unserem Gemeindeterritorium zu bewältigen haben. Neben einem engen Bauraum, ist auch das extreme Gefälle eine besondere Herausforderung für die Baufirma. Dennoch hoffen wir, die Maßnahme im Jahr 2023 abschließen zu können. Es machte auch keinen Sinn, dass seitens der Stadt parallel oder unmittelbar danach mit den Straßenbaumaßnahmen begonnen wird. Dies hätte zur Folge gehabt, dass die Anwohner überhaupt nicht mehr an ihre Grundstücke herangekommen wären, ganz zu schweigen von Rettungsfahrzeugen oder auch Versorgungsverkehr. Alle drei Maßnahmen haben gemeinsam, dass sie jahrelange Bürgeranliegen endlich einer Lösung zuführen.
Uwe Staab (Bürgermeister)