AB 16/2022 - Vorsichtiger Optimismus für den Weihnachtsmarkt 2022

Vorsichtiger Optimismus für den Weihnachtsmarkt 2022 

Einer der Workshops zur Ideenschmiede 2022 befasst sich ausschließlich mit dem Thema Weihnachtsmarkt und der Bewahrung der erzgebirgischen Weihnachtstradition in unserer Stadt. In der vergangenen Woche tagte dieser Workshop zum ersten Mal und beschäftigte sich hauptsächlich mit der Vorbereitung des diesjährigen Weihnachtsmarktes sowie der in der Adventszeit geplanten Veranstaltungen. Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass in diesem Jahr für den Weihnachtsmarkt ein reibungsloser Neustart zu schaffen ist. In den vergangenen zwei Jahren musste er ja aufgrund der coronabedingten Einschränkungen jeweils abgesagt werden. Im Verlauf der Workshopsitzung zeigte sich, dass ein vorsichtiger Optimismus für die Durchführung des Weihnachtsmarktes 2022 durchaus angebracht ist. Veranstaltungen im Außenbereich mit harten Maßnahmen einzuschränken, dürfte bundespolitisch nicht mehr zu befürchten sein. Die Aufgabe in dieser Diskussionsrunde war zweigeteilt. Zum einen sollte kurzfristig die Vorbereitung der diesjährigen Adventszeit angegangen werden und zum anderen galt es eine Vision bzw. Konzepte für die Entwicklung der erzgebirgischen Weihnachtstradition in allen unseren Ortsteilen für die kommenden Jahre zu entwickeln. Bei ersterem sind die Weichen gestellt. Der Märchenumzug soll wieder wie gewohnt stattfinden. Auch das Geschehen auf dem Marktplatz wird wieder mit der gewohnten kulturellen Vielfalt und hoffentlich auch einem hoffentlich breiten Händlerangebot stattfinden. Es zeigte sich allerdings, ein großes Problem wird die Gewinnung von Darstellern, Helfern und auch professionellen Akteuren sein. Damit der Weihnachtsmarkt ein traditionelles Fest sowohl für die eigene Bevölkerung als auch für die Gäste werden kann, bedarf es einer breiten Unterstützung der gesamten Bürgerschaft. Wegen der negativen demografischen Entwicklung wird natürlich die Basis für die Durchführung solch großer Veranstaltungen immer kleiner. Aus diesem Grunde werden die benötigten Helferaufgaben nun zusammengestellt und in den nächsten Wochen konkret zur Mitarbeit für verschiedene Aufgaben unter der Bevölkerung aufgerufen. Bitte verfolgen Sie die Veröffentlichungen zu den Helferaufgaben aufmerksam. Es wäre sehr hilfreich, wenn sich viele Einwohner zur Mitarbeit entschließen könnten. Ich darf Ihnen sagen, dass dies nicht nur ein Opfer an Zeit darstellt, sondern dass jeder, der mitmacht, auch sehr viel für sich persönlich mit seinem Beitrag gewinnt. Somit soll der diesjährige Weihnachtsmarkt und die vielen Veranstaltungen im Herbst davor ein Auftakt für die Stärkung unseres „Wir-Gefühls“ in unseren Ortschaften sein. Eine große Herausforderung wird auch die attraktive Gestaltung des Platzbereiches werden. Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger, Caterer und Händler für diese zweieinhalb Tage am ersten Adventswochenende zu interessieren. Insbesondere muss der Charakter eines erzgebirgischen Weihnachtsmarktes auch bei den Händlerangeboten noch stärker in den Vordergrund gerückt werden. Dazu erfolgen in den nächsten Wochen weitere intensive Bemühungen. Das Kulturangebot wird mindestens auf dem gleichen Niveau wie in den vergangenen Jahren gehalten werden. Auch hier müssen wir als Stadt überlegen, ob das dafür vorgesehene Budget noch zeitgemäß ist, da auch ein attraktives Programm insbesondere mit traditioneller erzgebirgischer Kultur und Folklore an den wenigen Weihnachtswochenenden nur sehr schwer zu bekommen ist. Darüber hinaus werden die geplanten Veranstaltungen an den darauffolgenden Adventswochenenden von der Stadt auch intensiv unterstützt, damit auch die Theatergruppen und andere Kulturschaffende ein gutes Angebot für unseren Ort entwickeln können. Ein Novum soll es darüber hinaus für das 4. Adventswochenende geben. Es wird angestrebt, eine weihnachtliche Festveranstaltung im Kulturzentrum zu organisieren, wo nach dem Vorbild der Weihnachtsgalas in Funk und Fernsehen Festliches zur Weihnacht dargeboten wird. Inwieweit die Organisation in der kurzen verbleibenden Zeit gelingt, kann im Moment noch nicht gesagt werden. Wenn es in diesem Jahr nicht mehr möglich sollte, wird es aber für das Folgejahr mit großer Ernsthaftigkeit angegangen. 

Für das kommende Jahr sind neue Ideen gefragt, die das weihnachtliche Veranstaltungsgeschehen auf eine solide Basis bringen sollen. Traditionelles und Modernes spielen dabei in den Überlegungen gleichermaßen eine wichtige Rolle. Die nun folgenden Beratungen des Workshops sollen sich darauf konzentrieren, eine konkrete Rahmenplanung für die Adventszeit 2023 und die Folgejahre zu entwickeln. Auch die Neuaufstellung des Märchenumzuges wird dabei eine große Rolle spielen. Die Idee der vergangenen Jahre, dass Familien, Arbeitskollektive, Firmen oder auch Hausgemeinschaften die Patenschaft für jeweils ein Bild des Umzuges übernehmen, soll wieder stärker in den Fokus gerückt werden. Bereits in den vergangenen Jahren haben ja einige Familien und Firmen Verantwortung für ein Bild zum Weihnachtsmarkt übernommen. Diesen Kollektiven möchte ich an dieser Stelle ein großes Dankeschön für dieses kontinuierliche Engagement sagen. Es muss unser Ziel sein, auch hier wieder eine größere Begeisterung zu wecken, um am Ende auch mit neuen Märchen und Kostümen sowie einer kulissenhafteren Gestaltung der Bilder neue Maßstäbe zu setzen. Dies alles geht aber nur, wenn wir als Bürgerschaft in allen Ortsteilen die Umsetzung dieser Ideen unterstützen. Ich möchte vor allem auch die jüngere Bevölkerung aufrufen, in diese Aufgaben nachzurücken und hineinzuwachsen. Es ist an der Zeit, dass verschiedene Aufgaben neue Mitstreiter bekommen. Hoffen wir nun, dass nicht wieder irgendwelche äußeren Ereignisse die Vorbereitungen des diesjährigen Weihnachtsfestes beeinträchtigen. Freuen wir uns gemeinsam auf einen schönen Weihnachtsmarkt und eine kulturell attraktive Adventszeit in unserer Stadt. 
 

Uwe Staab (Bürgermeister)