AB 14/2022 - Immobilien sind ersteigert worden

Immobilien sind ersteigert worden

Quasi als Fortsetzung des Rathausbriefs Nr. 12/2022 möchte ich nachstehend über den Ausgang der Immobilienversteigerung informieren. Beim Objekt Blauenthaler Hauptstraße 13 (ehemaliges Sägewerk Blauenthal) konnte die Stadt das Objekt zu einem Preis von 15.000 EUR erwerben bzw. ersteigern. Hinzu kommen noch die Nebenkosten für das Amtsgericht bzw. für die Eintragungen im Grundbuch. Diese Versteigerung ist verbunden mit der Absicht, das gesamte Objekt abzureißen. Hierfür hat die Stadt bereits einen entsprechenden Förderantrag bei der SAB gestellt. Nun hoffen wir, dass dieser auch bewilligt wird. Dies wird jedoch nicht ohne Weiteres möglich sein, da das Budget für die Abbruchmaßnahmen aus dem Programm „Brachenrevitalisierung“ derzeit aufgebraucht ist. Nun warten wir ab, wann der Freistaat Sachsen die entsprechenden Aufstockungen vornimmt. Unerwarteterweise besteht aktuell ein großes Problem bei der weiteren Umsetzung, wo möglicherweise wieder alles auf null gesetzt wird. Zur Versteigerung beim Amtsgericht Chemnitz hat ein Bieter Widerspruch eingelegt. Nun muss der Ausgang des Widerspruchsverfahrens abgewartet werden, um endgültig sicher zu sein, ob diese Immobilie auch tatsächlich erworben wurde. Im ungünstigsten Fall, kann das Versteigerungsverfahren aufgehoben werden. Dann beginnt hier alles wieder von vorn. 

Beim Komplex Schulgäßchen 2, Schulstraße 6 a und 8 gelang es ebenfalls, beide Objekte ins Eigentum der Stadt Eibenstock zu bringen. Die Versteigerung fand bei der Deutschen Grundstücksauktionen AG am 23.06. in Berlin statt. Die Stadt Eibenstock konnte beide Objekte zum Mindestgebot ersteigern. Für die Schulstraße 6 a und 8 waren dies 95.000 EUR und für das Schulgäßchen 2 waren es 75.000 EUR. Hinzu kommen bei dieser Art von Versteigerungen 6 % Versteigerungsprovision für das Auktionshaus. Darüber hinaus hat die Stadt auch alle weiteren Nebenkosten für die Eintragung der Objekte im Grundbuch zu tragen. Für die Weiterentwicklung dieser Immobilien gibt es aktuell noch keinen Plan seitens der Stadt. Natürlich streben wir an, schnellstmöglich seriöse Investoren zu finden, die dann auch Ernst machen und diese Immobilien auch sanieren bzw. einer Nutzung zuführen. Für die Objekte stehen unter Umständen auch zusätzliche Fördermittel zur Verfügung. Dies ist jedoch abhängig von der Art der zukünftigen Nutzung und vom Umfang der Sanierungsmaßnahmen. Wir gehen davon aus, dass der Prozess zur Findung eines geeigneten Konzeptes sicherlich noch einige Zeit dauern wird. Dabei besteht die Hoffnung, dass sich der Markt in der Baubranche dahin beruhigt und sich die Preise wieder stabilisieren bzw. Bauvorhaben wirtschaftlich möglich machen. Zur gegenwärtigen Zeit ist dies, vor allem in den ländlich geprägten Regionen, kaum möglich, weil hier keine großen Mieten verlangt werden können und damit auch Renditen eher gering sind. Inwieweit wir als Stadt eigene Konzepte in möglicherweise einem der Gebäude umsetzen, ist gegenwärtig auch eher unwahrscheinlich, da wir für alle Aufgaben gebäudetechnisch ausgerüstet sind. Hierzu hatten wir ja in den vergangenen 30 Jahren die entsprechenden Weichen gestellt. Normalerweise braucht die Stadt zur Erfüllung ihrer Aufgaben keine weiteren Immobilien. Insofern ist doch eher davon auszugehen, eine private Nachnutzung zu akquirieren.

Wie bereits angedeutet, ist damit natürlich auch für die nächste Zeit das Ersteigerungspotential der Stadt aufgezehrt. Weitere Objekte in diesen Größenordnungen zu übernehmen, ist auch unwahrscheinlich bzw. nur im äußeren Notfall sowie bei Gefahr denkbar. Der Grundansatz besteht dabei immer darin, einer Spekulation entgegen zu wirken. Mit diesen 3 o.g. ersteigerten Objekten sind nun wichtige städtebauliche Ziele verbunden und Lösungen in greifbarer Nähe. Auf jeden Fall reduziert sich damit das Spekulationspotential in unserer Gemeinde erheblich. Insofern kann man die Ersteigerung der oben genannten Objekte auch als einen kleinen Erfolg in der städtebaulichen Entwicklung unserer Ortsteile ansehen.
 

Uwe Staab (Bürgermeister)