AB 25/2018 - Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Zum Weihnachtsfest gehört das Schenken und Beschenktwerden untrennbar dazu. Sowohl das Aussuchen eines Geschenks für Verwandte oder Freunde als auch das Öffnen eines erhaltenen Geschenks ist etwas Besonderes und Persönliches. Darin liegt ein besonderer Zauber, der den Menschen viel Freude bereitet. Es gibt aber auch Geschenke die wir annehmen, ohne dass wir uns bewusst sind, dass es sich überhaupt um ein Geschenk handelt. Die Trockenheit, unter der unser Land in diesem Jahr stöhnte, zeigte uns, wie wichtig Regen für Natur und Menschen ist und was geschieht, wenn er ausbleibt. Welch ein Geschenk unser gemäßigte Klima eigentlich ist, nehmen wir Mitteleuropäer nur dann war, wenn das Wetter einmal extremer ist und beispielsweise der Regen ausbleibt. Ein anderes großes Geschenk ist die Freiheit, die wir in unserem Land und in Europa täglich erleben dürfen. Dies beginnt damit, sich überall frei und ohne Repressalien bewegen zu dürfen, seinen eigenen Glauben leben zu können und endet mit dem visafreien Reisen durch ganz Europa. Allein die Tatsache, dorthin in den Urlaub reisen zu können, wohin man gerne möchte, ist zu einer großen Selbstverständlichkeit geworden. Das wohl größte Geschenk ist der allgemeine Wohlstand in unserem Land. Auch wenn es dabei große Unterschiede gibt, so ist unser täglich Brot, unsere medizinische Versorgung, Kinderbetreuung und Bildung und auch die Rechtssicherheit für die Bürgerschaft so entwickelt, dass kein Mensch in seiner Existenz bedroht ist. Mittlerweile hat sich auch der Arbeitsmarkt so entwickelt, dass immer mehr Menschen eine Beschäftigung gefunden haben.

Und doch erlebt man von Jahr zu Jahr, wie die Unzufriedenheit und auch des Aufbegehren gegen das Handeln der Verantwortungsträger in unserem Land anwachsen. Die individuellen Ansprüche werden immer stärker, währenddessen das Gemeinwohl immer weniger Menschen interessiert. Auch finden Zusammenhänge, wie Gesellschaft funktioniert und wie die vielen Errungenschaften erhalten werden können, kaum noch Verständnis bzw. Gehör. Der Populismus greift wie eine Seuche um sich und immer mehr Menschen finden das gut. Der Altbundespräsident Johannes Rau hat einmal gesagt: „Die Populisten haben auf alles eine Antwort, aber für nichts eine Lösung.“ Dies trifft den Nagel auf den Kopf. Natürlich kann man immer viel kritisieren und versprechen. Wenn man etwas nicht finanzieren oder erwirtschaften kann, dann ist ein Versprechen wertlos. Irgendwann muss einer die Zeche bezahlen. Länder wie Argentinien oder Griechenland sind Beispiele dafür, wohin es führt, wenn man mit Geschenken über seine Verhältnisse lebt. Wir leben in einem Land, das alle Errungenschaften im Moment erwirtschaften kann. Wir sollten uns davor hüten, unbedacht und als populistischen Motiven heraus unsere individuellen Ansprüche auf Kosten der gesellschaftlichen Stabilität durchzusetzen. Wir können stolz auf unser Land sein und auf das, was die Menschen dafür leisten. Die Entwicklung der letzten Jahre hat wirtschaftlich gesehen viel Positives hervorgebracht. Dass wir dafür die Rechtsstaatlichkeit absichern müssen, ist eine unverzichtbare Notwendigkeit.

Auch in Eibenstock und seinen Ortsteilen können wir auf ein erfolgreiches Jahr mit einer positiven Entwicklung zurückblicken. Vor allem die gewerbliche Entwicklung hat dafür gesorgt, dass mittlerweile auch in unserem Ort viele Arbeitsplätze neu entstanden sind. Im Gewerbegebiet sind weitere Flächen verkauft worden, wo ortsansässige Firmen sich erweitern konnten. Durch diese gute wirtschaftliche Entwicklung ist die finanzielle Situation der Stadt deutlich stabiler geworden. Deshalb muss zu allererst allen Unternehmen und Freiberuflern für Ihr Engagement und ihrem Unternehmergeist gedankt werden. Eine starke Wirtschaft ist die existenzielle Basis einer jeden Gemeinde. Auch wenn unsere Bevölkerungszahl weiter rückläufig ist, so werden im zunehmenden Maße die jungen Menschen an unserem Standort gehalten und bauen hier ihre Zukunft auf.

Auf kommunalpolitischem Gebiet können wir ebenfalls eine erfolgreiche Entwicklung verzeichnen. Mit dem Bau der Sporthalle in Sosa hat das größte gemeindliche Bauvorhaben des vergangenen Jahres einen guten Fortschritt gemacht. Im Spätherbst feierten wir das Richtfest. Für die gesamte Stadt ist das Vorhaben ein finanzieller Kraftakt, den wir aufgrund der finanziellen Stabilität gut meistern konnten. Darüber hinaus konnte es gelingen, weitere Investitionen zu tätigen. Im Straßenbau packten wir den Weg zur Handlung, den dritten Bauabschnitt der Vodelstraße, den Rosenweg/Am Rehmerhang, die vordere Rehmerstraße und in Sosa den Dürrer Berg an. Auch wenn noch nicht alle Straßen fertig sind, so ist der Umfang der begonnenen Maßnahmen schon enorm. Im Spätherbst haben wir auch mit der Erschließung des Baugebietes an der Sosaer Straße begonnen, wo wir jungen Familien einen Bauplatz zur Verfügung stellen möchten. An der Bergstraße entstand ein weiterer Parkplatz, mit dem die Unterstadt weiter entlastet werden soll. Im Stadtzentrum von Eibenstock wurde der neue Stadtpark übergeben. Dieses Kleinod wurde von Anfang an von der Bürgerschaft sehr gut angenommen. Mit diesem Objekt ist auch die innerstädtische Gestaltung der Anlagen zum Abschluss gebracht worden. In Sosa sind zwei weitere Brücken in der Bockauer Straße angepackt worden. Zwischen den Kindergarten und Schule ist ein neuer Fußweg für die Kinder entstanden. In Carlsfeld konnten wir planungsseitig mit der Umsetzung des touristischen Entwicklungskonzeptes beginnen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür waren die Grunderwerbe des Gemeindeplatzes und des alten Glaswerkes. Darüber hinaus gelangen wieder viele kleine Dinge, die unser Ortsbild verschönert haben. So können wir uns beispielsweise über den sanierten Mennelbrunnen im Rathauspark, die Schauköhlerei in Sosa und den neuen Ausstellungsbereich im Stickereimuseum freuen.

Auch in diesem Jahr prägten große Veranstaltungen das kulturelle Geschehen in unserem Ort. Besonders stolz können wir darauf sein, wie wir uns zum 9. sächsischen Wandertag präsentiert haben. Unser Ministerpräsident war von unserer Region sehr angetan. Weitere Veranstaltungen wie das Schalmeientreffen oder das Bandonionfestival ziehen mittlerweile Publikum von weit her an. Dies alles konnte nur gelingen, weil sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren und mit ihren Ideen die Organisation solcher Events überhaupt erst ermöglichen. Ich möchte mich deshalb bei all jenen bedanken, die mit ihren persönlichen Einsatz und mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass unsere Stadt ein so reichhaltiges kulturelles Angebot aufweisen kann. Dies ist nicht selbstverständlich und wird besonders von außen als äußerst positiv wahrgenommen und eingeschätzt.

Es bleibt aber auch nicht verborgen, dass die negative demographische Entwicklung Auswirkungen auf die Vereine und Kulturgruppen im gesamten Ort hat. Umso wichtiger ist es, dass alle, die hier wohnen, sich einbringen und die Vereine verstärken. Wir haben einige Musikgruppen, Sportvereine und Kulturgruppen, die Nachwuchs bzw. neue Mitglieder dringend benötigen. So möchte ich unsere jungen Menschen darin bestärken, mitzuhelfen, dass Vereine fortbestehen können und Verantwortung übernehmen. Auch damit tragen sie dazu bei, dass unser Ort noch attraktiver wird.

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Ende dieses Jahres. Möge die bevorstehende Weihnachtszeit etwas Ruhe und familiäre Atmosphäre bringen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen Gottes Segen, Kraft und Gesundheit für bevorstehende Aufgaben sowie Freude und Glück in ihren Familien.
Uwe Staab
(Bürgermeister)