Regelbetrieb in den Schulen und Kindertagesstätten zu Schuljahresbeginn
Zu Jahresbeginn stellte das coronabedingte Herunterfahren des öffentlichen Lebens in Deutschland und Europa die Menschen vor eine völlig neue, bisher ungewohnte Situation. Nach und nach erfolgten durch die sächsische Staatsregierung wieder Lockerungen zur Aufnahme des Betriebes in den Kindertagesstätten und Schulen, Unternehmen und natürlich auch die Durchführung von Verwaltungen. Durch ein sehr diszipliniertes Verhalten der Bevölkerung gelang es, die Infektionszahlen auf ein sehr niedriges Niveau herunterzufahren. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Lockdowns werden aber noch sehr lange zu spüren sein. Für die Stadt Eibenstock sind im Moment mit Ausnahme von direkt durch Schließung betroffenen Unternehmen vor allem mit direktem bzw. indirektem Bezug zum Tourismus bisher große Negativentwicklungen ausgeblieben. Allerdings wird immer klarer, dass es bis zu einem normalen Leben, wie wir es vor Corona gewöhnt waren, noch ein sehr weiter Weg ist. Die steigenden Infektionszahlen während der Urlaubszeit zeigen, dass dieses Thema uns noch sehr lange beherrschen wird. Trotzdem können wir uns darüber freuen, dass gerade in Eibenstock wieder verschiedene Veranstaltungen durchgeführt bzw. genehmigt werden konnten. So sollen kleinere durch private Initiatoren organisierte Veranstaltungen, der Drei-Talsperren-Marathon mit seiner Jubiläumsveranstaltung und auch das für Oktober geplante kleine Europäische Filmfestival in Eibenstock stattfinden. Die Vereine bzw. Organisatoren haben mit der Erstellung der Hygienekonzepte gute Vorbereitungsarbeit geleistet. Auch für den Weihnachtsmarkt gehen wir einen Genehmigungsantrag an. Es bleibt zu hoffen, dass nicht ein erneuter Lockdown alle Bemühungen wieder zunichtemacht.
Besonders zu begrüßen ist auch die neueste Entscheidung der Staatsregierung, in den Schulen und Kindertagesstätten wieder zu einem Regelbetrieb überzugehen. Dies ist außerordentlich wichtig. Das viel beschriebene Homeoffice bzw. der Homeunterricht ist für alle Beteiligten keine optimale Lösung gewesen. Alle haben sich mit viel Aufwand große Mühe gegeben und haben die Situation bis zu den Sommerferien sehr kreativ und engagiert mitgestaltet. Hierfür gilt allen Beteiligten ein großer Dank. Dennoch ist sicherlich ein normaler Schulbetrieb für alle Beteiligten immer noch der effizienteste Weg der Wissensvermittlung. Der Lernbetrieb in den Schulen soll zwar wieder in vollem Umfang aufgenommen werden, bleibt aber mit einigen Regeln verbunden. An den Schulen wird allen Lehrkräften und Schülern empfohlen, außerhalb des Unterrichtes eine Nase-Mund-Bedeckung zu tragen. Die Schulen haben das Recht, bei Bedarf eine generelle Maskenpflicht anzuordnen. Sowohl in den Kindertagesstätten als auch in den Schulen müssen alle einrichtungsfremden Personen, dazu zählen auch die Eltern, Mund- und Nasenschutz tragen. Wer sich innerhalb der der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet aufgehalten hat, darf die Einrichtungen nur mit einem negativen Corona-Test betreten. Es besteht natürlich immer die Gefahr, wenn an einer Schule oder an einer Kindertagesstätte durch positive Testungen Infektionsherde festgestellt werden, dass sofort wieder zu einer Schließung der Einrichtung übergegangen wird. Dies würde natürlich für alle Beteiligten ein herber Einschnitt bedeuten. Um eine Schließung unserer Einrichtungen zu verhindern, ist es wichtig, dass jeder Einzelne sich seiner persönlichen Verantwortung bewusst ist und die Hygieneregeln nicht nur während des Besuchs der Schule oder der Kindertagesstätte einhält, sondern auch im privaten Bereich. Jeder Einzelne trägt Mitverantwortung für die anderen. Ganz gleich wie man zu den staatlichen Vorgaben im Umgang mit der Epidemie steht, so muss man erwarten, dass diese auch respektiert und damit eingehalten werden. Die vielen unterschiedlichen Auffassungen zu diesem Thema zeigen, wie groß die Verunsicherung im Umgang mit diesem Thema ist. Deshalb ist es auch aus Sicht der Risikogruppen unter den jüngeren und älteren Menschen wichtig, die Regeln als den kleinsten gemeinsamen Nenner zu betrachten. Es bleibt zu hoffen, dass uns eine Schließung der Einrichtungen infolge des Entstehens eines Infektionsherdes erspart bleibt. Die Folgen für unseren gesamten Ort wären dann viel schlimmer als während der Phase des Lockdowns.
Uwe Staab
Bürgermeister