AB 06/2020 - Virus hat auch Folgen für unsere Stadt

Virus hat auch Folgen für unsere Stadt

Es steht jetzt schon fest, dass das beherrschende Thema des Jahres die Epidemie infolge des Virus „Covid-19“ (besser bekannt als „Coronavirus“) weltweit und in Deutschland sein wird. Durch die intensive Medienberichterstattung sind alle Menschen sensibilisiert. Das Thema ist mittlerweile allgegenwärtig. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gibt es wieder Angst vor einer Krankheit. Wir waren es gewohnt, dass die fortgeschrittene Medizin die allgemeine Volksgesundheit im Griff hat. Nun tritt ein Virus in unsere Mitte, das alles verändert. Auch wenn andere Viren vor ihm zu Tausenden Todesfällen auch in unserem Land geführt haben, ohne dass Panik entstanden ist, so wird dieses Virus neben den gesundheitlichen Folgen auch einen enormen wirtschaftlichen Schaden hinterlassen.

Für die Menschen entstehen wichtige Fragen. Wie kann ich mich vor dem Virus schützen? Wie können wir seine Ausbreitung verhindern? Was kann der Staat tun, um die Epidemie einzudämmen? Welche Auswirkungen hat es auf das öffentliche Leben? Welche Auswirkungen hat es auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland und der ganzen Welt? Blickt man in andere Länder, wie China oder Italien, kann man erkennen, welche dramatischen Auswirkungen und Einflüsse auf das Leben der Menschen durch die Gegenmaßnahmen entstehen können. Man kann daraus auch erkennen, wie schnell wir Menschen mit unserer gegenwärtigen Art zu leben, an unsere Grenzen gelangen. Mittlerweile sind in unserem Land bzw. Landkreis drastische Einschränkungen erfolgt. Auch wenn wir alle hoffen, dass es uns vielleicht nicht so hart trifft, so müssen wir auch in unserem Ort mit Folgen rechnen. Wir können unter Quarantäne gestellt werden, wir können möglicherweise eine hohen Anzahl von Infizierten bekommen, vielleicht sogar Todesfälle. Deshalb geht es alle Menschen an, sich mit Besonnenheit diesem Problem zustellen. Ich sehe in der Eigenverantwortung der Menschen die größte Chance, die Ausbreitung der Epidemie zu verlangsamen. Jeder Einzelne kann sich durch sein persönliches Verhalten zum einen für sich schützen und zum anderen auch dafür sorgen, dass dieses Virus nicht weitergetragen wird. Auch wenn dies bedeutet, einiges im Leben umstellen zu müssen, so erscheint dies als die einfachste und vermutlich wirksamste Form der Verhinderung der schnellen Ausbreitung der Neuinfektionen. Wenn es jedoch zu staatlichen Maßnahmen kommt, so müssen wir besonnen genug bleiben, diese dann auch umzusetzen und mögliche Restriktionen zu akzeptieren. Dies wird für uns auf unbestimmte Zeit ohne Alternative sein. Ich möchte aber jetzt schon darauf hinweisen, dass die Krankheit mit ihren gesundheitlichen Folgen für die Menschen nicht das einzige Problem bleiben wird. Für den Fall, dass sich die Epidemie, ähnlich wie in China oder in Italien, auch bei uns massenartig ausbreitet, werden wirtschaftliche Folgen nicht ausbleiben. Diese werden wir als Nachwirkung vermutlich über Jahre hinaus noch spüren. Dies gilt für Unternehmen aller Branchen gleichermaßen wie für die Verwaltung des Landes auf allen Ebenen. 

Für die öffentlichen Aufgabenträger, wie Kommunen, Landkreise, Länder und Bund, bedeutet es, mit deutlich weniger Einnahmen die öffentlichen Aufgaben erfüllen zu müssen. Die gute Situation in den vergangenen Jahren in den Haushalten hat zu einem Anspruchsdenken geführt. Je mehr geschaffen wurde, umso größer wurde die Erwartungshaltung der Menschen. Diese werden wir wahrscheinlich nicht mehr in diesem Umfang erfüllen können. Deshalb wünsche ich mir schon jetzt, dass wir das genauso akzeptieren, wie die unmittelbar persönlichen Einschränkungen zum Schutz der eigenen Gesundheit. Klar ist aber auch, je schneller und je geordneter wir die Epidemie überstehen, umso größer ist auch die Chance, dass wir wieder zu einem normalen Leben zurückfinden. Deshalb möchte ich schon jetzt dafür werben, den bereits getroffenen und möglicherweise kommenden Anweisungen des Gesundheitsamtes oder auch der Verwaltungen Folge zu leisten. Da unser Amtsblatt nur 14-tägig erscheint können wir hier die Informationen nur zeitversetzt bringen. Deshalb wollen wir auf der städtischen Internetseite die aktuellen kommunal relevanten Informationen zeitnah veröffentlichen. Auch möchte ich darauf hinweisen, dass für die grundsätzlichen Entscheidungen zu Regelungen bzw. zum Umgang mit der Epidemie auf der Basis der geltenden Gesetze das Gesundheitsamt des Erzgebirgskreises zuständig ist. Dieses hat eine Hotline eingerichtet, wo sich Bürger mit ihren Fragen hinwenden können, wenn sie sich in irgendeiner Weise von dem Thema betroffen fühlen. Die Hotline ist erreichbar:

täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr 
unter den Nummern 03733 831 4444 und 03771 277 4444

Zuletzt möchte ich um Verständnis dafür werben, dass sich die Situation quasi täglich ändern kann. Damit wird sich auch die Entscheidungslage täglich ändern. Das ist eine logische Folge der Dynamik, mit der sich das Problem der Epidemie entwickeln wird.

Uwe Staab
Bürgermeister