Weihnachtsmarkt muss doch abgesagt werden
Noch vor etwa 3 Wochen stellte sich die Lage und die Entwicklung um das Infektionsgeschehen relativ entspannt dar. Die entsprechende Corona-Schutz-Verordnung des Freistaates Sachsen lies die Planung und die Durchführung der Weihnachtsmärkte ohne größere Einschränkungen zu. Dies ist nach Stand des Wissens zu Wochenbeginn auch nach wie vor der Fall. Ohne Beachtung der 2G- und 3G-Regel könnte der Weihnachtsmarkt durchgeführt werden. Deshalb haben wir ja auch sehr lange an der Planung und Durchführung des Weihnachtsmarktes festgehalten. Allerdings würde mit Erreichen der Überlastungsstufe ein Alkoholverbot bestehen, sodass dann auch ein Glühweinausschank nicht möglich wäre. Auch hätte ein Hygienekonzept eingereicht werden müssen. In den vergangenen 14 Tagen hat das dynamische Infektionsgeschehen die Diskussion um Sinn oder Unsinn der Durchführung des Weihnachtsmarktes erneut angefacht. Letztendlich geriet die gesamte Organisation in schwere See. Zum einen gibt es auch unter den Standbetreibern, insbesondere unter den Caterern, eine große Vorsicht. Teilweise erhielten wir sogar Absagen, da nicht ausgeschlossen werden kann, ob nicht doch wenige Tage vorher ein Lockdown verkündet wird. Das Risiko, dann verderbliche Waren bestellt zu haben, und diese nicht loszubekommen, ist einfach zu groß. Somit wäre nach jetzigem Stand bereits mit einem deutlich reduzierten Marktgeschehen zu rechnen gewesen. Zum anderen müssten die Vorbereitungen für eine eventuelle Verschärfung der Regeln trotzdem durchgeführt werden, was zu erheblichen Kostenmehraufwand führen würde. Insgesamt ist nach den Hygienekonzepten trotzdem dafür zu sorgen, alles zu unterlassen, was Menschenansammlungen nach sich zieht. So wäre die Durchführung eines umfangreichen Kulturprogramms oder auch des Umzuges sehr problematisch gewesen. Auch unter den Umzugsteilnehmern gibt es eine gewisse Skepsis, einzelne Bilder hätten auch bereits nach jetzigem Stand nicht besetzt werden können. Die jetzige Faktenlage sagt eindeutig aus, dass unser Weihnachtsmarkt mehr und mehr zu Stückwerk zu werden droht. Die Tendenz der Entwicklung des Infektionsgeschehens kennt im Moment nur eine Richtung. Wir selbst sind alle keine Hellseher und können nicht auf die Entwicklung in 14 Tagen vorausschauen. Unter Abwägung aller gegenwärtig bestehenden Voraussetzungen wird deshalb der Weihnachtsmarkt 2021 einschließlich des Märchenumzuges abgesagt. Dies ist sehr bedauerlich und wenig erfreulich, aber vernünftig und angemessen.
Dennoch soll auch in unserem Ort die Weihnachtstradition auf einem anderen Level aufrechterhalten werden. So wird auf jeden Fall die Stadt in gewohnter Weise geschmückt und illuminiert. Als Ersatz für den Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz wird es auf dem Postplatz während der gesamten Adventszeit zwei bis vier Buden geben, sofern wir für deren Betreibung Interessenten finden. Der Postplatz soll zusätzlich mit weihnachtlichem Flair ausgestaltet werden. Auch prüfen wir gegenwärtig Möglichkeiten, zumindest an den Wochenenden ein wenig musikalische Unterstützung von Posaunenchören oder anderen Musikgruppen zu erhalten. Auch der „Lebendige Adventskalender“ soll, soweit es die Regeln zulassen, durchgeführt werden. Das Pyramidenanschieben soll, wie im vergangenen Jahr, am Samstag, 27. November 2021, um 17 Uhr, erfolgen. Die Bürgerschaft ist aufgerufen, auch zu diesem Zeitpunkt die Weihnachtsbeleuchtung im Ort anzuschalten. Mit dieser Geste soll auch dokumentiert werden, dass man hinter diesen Entscheidungen steht.
Als Ersatz für den ausgefallenen Weihnachtsmarkt gibt es die Idee, im ausklingenden Winter, je nach Infektionslage, vielleicht einen Wintermarkt zu organisieren, der ein ähnlich hohes Niveau hat, wie der Weihnachtsmarkt. Auch wenn dann möglicherweise der Weihnachtsschmuck nicht da ist, könnte man trotzdem daraus eine schöne Veranstaltung für unsere Gemeinde machen. Diesbezügliche Überlegungen werden fortgesetzt und hierüber wird noch informiert. Ich bitte unsere Bürgerschaft für diese Entscheidung um Verständnis. Es bleibt die Hoffnung, dass wir dann im kommenden Jahr 2022 zur Normalität übergehen und den Weihnachtsmarkt in der gewohnten Größe durchführen können.
Uwe Staab (Bürgermeister)